Schulinterne Evaluation ist der Prozess, Daten und Informationen der Schule systematisch zu sammeln und zu analysieren, um beispielsweise das Schulprogramm zu überprüfen. Zur Festlegung der Indikatoren und um einen differenzierten Blick auf die Qualität einzelner Aspekte, etwa des Unterrichts, des individualisierten Lernens oder der Schulorganisation zu werfen, nutzen Schulen unterschiedliche Tools der internen Evaluation.
Viele Schulen arbeiten dabei mit Fragebögen, die analog oder online gestützt, unterschiedlichen schulischen Akteurinnen und Akteuren zugänglich gemacht werden: Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern, weiterem pädagogischem Personal, der Schulleitung und teilweise auch den Eltern.
Wie dabei vorgegangen wird, hängt unter anderem von den Vorgaben und Angeboten der einzelnen Bundesländer ab. Ein Übersichtsdokument zur internen Evaluation in allen Bundesländern haben wir am Ende dieses Beitrags verlinkt.

Interne Qualitätssicherung am Beispiel Berlin

Im Bundesland Berlin etwa überprüfen die Schulen ihre Schulentwicklungsarbeit mithilfe von zwei Instrumenten: dem Handlungsrahmen Schulqualität und dem Selbstevaluationsportal des Instituts für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e. V. (ISQ).
Der Handlungsrahmen Schulqualität bietet Orientierung zu Aspekten, die die Schulqualität betreffen. Folgende sechs Bereiche von Schulqualität sind darin beschrieben:

  1. Lehr- und Lernprozesse
  2. Schulkultur
  3. Schulmanagement
  4. Professionalität der Lehrkräfte
  5. Qualitätsentwicklung
  6. Ergebnisse und Wirkungen

Das Selbstevaluationsportal des Instituts für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e. V. (ISQ) bietet Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit, von den Schülerinnen und Schülern Rückmeldungen zum Unterricht zu erhalten. Hierfür sind Fragebögen für Grundschülerinnen und -schüler ab Jahrgangsstufe 3 als auch für Schülerinnen und Schüler aller weiterführenden Schulen hinterlegt. Des Weiteren gibt es Fragebögen, die sich an Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, weiteres pädagogisches Personal sowie Kooperationspartnerinnen und-partner richten. Diese können online darüber befragt werden, wie sie unterschiedliche Bereiche schulischer Qualität wahrnehmen und einschätzen. Damit werden unterschiedliche Perspektiven auf das schulische Leben erfasst und mögliche Entwicklungsziele identifiziert. 

Zusammenspiel der verschiedenen Maßnahmen

Jede Schule hat in ihrem Schulprogramm Entwicklungsziele und Maßnahmen formuliert, um die Ziele zu erreichen. Mithilfe der unterschiedlichen Angebote der internen Evaluation kann jede Schule selbst überprüfen, wo sie in ihrem Entwicklungsprozess steht.
Das Schulprogramm inklusive der Schulentwicklungsmaßnahmen, die interne und externe Evaluation bzw. Schulinspektion sowie die Zielvereinbarung mit der Schulaufsicht wirken systematisch zusammen. Ergebnisse dieses Zusammenspiels sind neue Entwicklungsvorhaben und eine kontinuierliche Fortschreibung des Schulprogramms.
In Berlin legt jede Schulleitung ihrer zuständigen Schulaufsicht alle drei Jahre einen Evaluationsbericht vor, der dann gemeinsam besprochen wird.

Übersicht über die interne Evaluation in allen Bundesländern

Einen gut sortierten Überblick über den Stand der internen Evaluation in allen Ländern hat die Arbeitsgruppe Schulen in der DeGEval – Gesellschaft für Evaluation e. V. erarbeitet. Die Synopse zur internen Evaluation aus dem Jahr 2018 zeigt in tabellarischer Form auf, inwiefern die interne Evaluation im Qualitätskonzept und im Gesetz verankert ist. Auch die zuständigen Institutionen und Unterstützungsangebote der Länder sind darin aufgeführt.
 

  • Erscheinungsdatum: 28.05.2020
  • LiGa

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