„Einer muss mal den Anfang machen.“ So bringt Meinolf Klahold seine ersten Gedanken auf den Punkt. Der Wunsch nach digitaler Vernetzung mit den anderen Bezirksregierungen bestand schon vor rund vier Jahren, als er im Dezernat 44 der Bezirksregierung in Detmold anfing. „Uns fehlten damals aber die digitale Infrastruktur und die Geräte, um das datenschutzrechtlich machen zu können“, berichtet Meinolf Klahold.

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Die Dezernate 44 der fünf Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster sind für die integrierten Schulen in Nordrhein-Westfalen zuständig.

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Moodle-Plattform LiGa NRW bietet passende Infrastruktur

Das Projekt „Leben und Lernen im Ganztag“ (LiGa NRW) bietet mit seiner Moodle-Plattform eine passende Grundlage, um die digitale Vernetzung der Dezernate 44 umzusetzen. Denn die bestehende Infrastruktur für die bezirksinterne Arbeit mit den Schulleitungen kann als Vorlage genutzt und weiterentwickelt werden. „Wir sind dabei, einen virtuellen Raum zu gestalten, in dem Austausch stattfinden kann, Materialien abgelegt werden können, und in dem wir uns schnell und unbürokratisch unterhalten und treffen können. Und das theoretisch rund um die Uhr“, skizziert Meinolf Klahold das Vorhaben. 

Der Raum ist thematisch unterteilt in Themen, die die Schulentwicklungsprozesse der in LiGa NRW beteiligten Schulen stärken, z. B. Inklusion, digital-vernetztes Lernen, Professionalisierung, individuelle Förderung (nicht nur in der aktuellen Pandemiezeit) etc. 

Zu jedem Thema gibt es u.a.:

  • die Möglichkeit einer Videokonferenz mit dem Tool „Big Blue Button“
  • ein Forum Suche/Biete
  • eine Materialablage
  • ein Glossar

Der Raum biete auch eine erste Möglichkeit, bezirksübergreifend kollaborativ zu arbeiten. Gemeinsam wurde über ein CryptPad eine Übersicht mit allen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern in den Bezirksregierungen und deren thematischen Zuständigkeiten erstellt, die tagesaktuell von jedem verändert werden kann. 

Bezirksübergreifende Arbeitsgruppe definiert Ziele

Um das Projekt voranzutreiben, hat sich eine fünfköpfige Arbeitsgruppe bestehend aus den Ansprechpersonen für LiGa NRW der jeweiligen Bezirke gebildet. „Es war uns wichtig, dass alle Bezirksregierungen beteiligt sind und das als ein gemeinsames Projekt sehen, daran arbeiten und es weiterentwickeln“, sagt Meinolf Klahold. Begleitet wird die Arbeitsgruppe von der Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), die das Projekt LiGa NRW umsetzt und die Moodle-Plattform im Rahmen des Projekts betreut.

Folgende Ziele hat die Arbeitsgruppe bisher formuliert:

  • Vernetzung in einzelnen Themen über alle fünf Bezirke ermöglichen
  • Einrichten eines Kooperationskursraumes über alle fünf Bezirke 
  • Sammlung von Material und Themen, um sich darüber zeitnah und pragmatisch auszutauschen 
  • Diskussion zu und Klärung von fraglichen Punkten 
  • ressourcensparendes und kollaboratives Arbeiten
  • bezirksübergreifende Übersicht zu den einzelnen Projekten und Projektständen  

Austausch zu aktuellen Themen

Ein großes Thema auch im Projekt und vor allem an den Projektschulen ist nach wie vor die Corona-Pandemie. Die Entwicklungsvorhaben werden trotz großen Herausforderungen definiert und gerade auch Ansätze aus den letzten Monaten lohnen einer Verstetigung und einer systematischen Aufarbeitung. Auch dazu können sich die Dezernentinnen und Dezernenten digital austauschen und Fragen in die Runde stellen. Zum Beispiel: Wie ist der Schuleinstieg nach Corona? Was muss aktuell beachtet werden? Welche Erfahrungen gibt es? Was wollen wir aus den letzten Monaten beibehalten? Welche guten Praxisbeispiele sollten alle kennen? Gibt es besondere Konzepte oder Materialien der Schulen oder Dezernate zum digital-vernetzten Lernen oder zum Aufbau von Lernplattformen? Wie begleiten die Schulen den Prozess in die Digitalität? „Letztendlich arbeiten wir alle an den gleichen Themen. Es wäre schön, wenn wir in Zukunft hier Synergien schaffen und Ressourcen bündeln könnten“, sagt Meinolf Klahold.

Entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Entwicklung 

Noch steckt das Projekt in seinen Anfängen. „Uns ist klar, dass die Arbeit mit und in diesem Medium sich erst verstetigen muss, damit die Potenziale in Gänze auch ausgeschöpft werden können. Es braucht Personen, die sich kümmern und die weiteren Beteiligten motivieren“, sagt Meinolf Klahold mit Blick auf die Arbeitsgruppe, die regelmäßig den Anstoß gibt. „Wir sind in einer Phase, in der es ums Erproben und Ausprobieren geht. Wichtig ist uns, dass es kein Muss ist“, betont er. Vielmehr gehe es darum, das Projekt für alle Beteiligten transparent sowie leicht und zugänglich zu gestalten, um den Zugewinn sichtbar zu machen. 

Sein persönlicher Wunsch für die Zukunft sei eine einheitliche digitale Vernetzung auf Landesebene. „Es wäre schön, wenn wir 2030 ein Landessystem mit standardisierten Tools hätten, das alle effektiv nutzen können, und die Arbeitsprozesse definitiv vereinfacht.“

Zur Person:

Meinolf Klahold ist seit vier Jahren in der oberen Schulaufsicht im Dezernat 44 der Bezirksregierung Detmold tätig. Dort betreut er zwei Kreise mit insgesamt 23 Gesamt- und Sekundarschulen. Seine Schwerpunktthemen sind unter anderem die Naturwissenschaften, Digitalisierung; im Bereich Mathematik die ZP10 (zentrale Prüfungen am Ende der 10. Klasse), Krisenmanagement, und die pädagogische Schulentwicklung. Bei seiner Arbeit kommen ihm seine Praxiserfahrung als ehemaliger Schulleiter einer aufbauenden Sekundarschule und sein Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik und Physik zugute.

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